Innovate2Fly in die Zukunft – CO2-Emissionen von heute kompensieren und in Technologien von morgen investieren: GBAA und IDRF starten gemeinsames Projekt
01. August 2024
Bis zur vollständigen Klimaneutralität der Luftfahrt ist es noch ein weiter Weg – und bis dahin müssen wir alles tun, um das Fliegen klimaverträglicher zu gestalten. Die Entwicklungen in der Branche müssen schneller umgesetzt werden, was voraussetzt, dass alle Akteure offen für neuartige Technologien sind und sich nicht nur auf einige wenige Möglichkeiten beschränken. Die Strategien auf diesem Weg sind vielfältig und komplex, wobei die Reduzierung von Emissionen oberste Priorität hat.
Nachhaltiges Kerosin als Schlüssel
Ein zentrales Element ist die Nutzung von Sustainable Aviation Fuel (SAF). Während der GBAA-Tagung Ende Oktober in Hamburg wurde umfassend über SAF diskutiert. Es stellt kurz- und mittelfristig die geeignete Lösung dar, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Allerdings übersteigt die Nachfrage nach SAF bereits jetzt das Angebot. Sowohl Bio-Kerosin als auch synthetische e-Fuels weisen nachweislich einen geringeren CO2-Ausstoß auf. Das komplexe Power-to-Liquid-Verfahren ist nur sinnvoll, wenn die dafür benötigte Energie aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Bio-Kerosin wird unter anderem aus Pflanzen gewonnen, die nicht für die Lebensmittel- und Futtermittelkette geeignet sind, wie Algen, Abfälle, Rückstände aus der Forstwirtschaft sowie zellulosehaltiges Material.
Vermeidung von CO2-Emissionen
Neben der Verwendung von SAF spielt die Vermeidung von CO2-Emissionen eine wichtige Rolle. Batterieelektrische oder mit Wasserstoff betriebene Flugzeuge können CO2-Emissionen vermeiden. Der Hersteller Eviation hat mit dem vollelektrischen Flugzeug Alice bereits erfolgreich den Erstflug absolviert. Diese batteriebetriebenen Neunsitzer sowie die von Airbus geplanten ZEROe-Wasserstoffflugzeuge werden allerdings zunächst nur auf kürzeren Strecken eingesetzt werden können.
Die Herausforderung der Nicht-CO2-Effekte
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die sogenannten Nicht-CO2-Effekte, die kaum erforscht sind. Ein Flugzeug emittiert eine Vielzahl von Stoffen, deren Wechselwirkungen untereinander oft noch unbekannt sind. Dazu gehören Wasserdampf, der in kalter Luft als Kondensstreifen sichtbar wird, sowie Ruß, Stickoxide und Sulfate, die negative Auswirkungen auf die Atmosphäre haben können.
Innovate2Fly: Gemeinsam für die Zukunft
Die GBAA und die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze (IDRF) haben ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen: Innovate2Fly. Dieses Projekt ermöglicht Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen den Erwerb eines Klimaschutz-Kombi-Zertifikats zur Reduzierung von Emissionen in der Luftfahrt. Unvermeidbare Emissionen können durch Klimaschutzprojekte im globalen Süden ausgeglichen werden, während gleichzeitig Innovationen finanziert werden, die das Ziel haben, den Luftverkehr emissionsfrei zu gestalten.
Förderung innovativer Projekte
Zu den unterstützten Projekten gehören unter anderem der zügige Ausbau der SAF-Produktion, die Entwicklung hybrid-elektrischer Antriebe sowie die Transformation von Flugplätzen zu „Green Airports“. Anhand verschiedener Entscheidungskriterien wie Potenzial, Innovationsgrad und Machbarkeit werden Finanzmittel investiert.
Fazit: Kompensation und Investition in die Zukunft
Mit Innovate2Fly sind wir im Vorteil: Heute ausgestoßene Emissionen werden kompensiert, und gleichzeitig wird in neue Technologien investiert.
Kontakt:
Andreas Mundsinger
Geschäftsführer
German Business Aviation Association e. V.
Georg-Wulf-Straße 2
12529 Schönefeld
Telefon: +49 152 59522812
Mail: ceo@gbaa.de
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